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Preisträger 2024

Die Gewinner des Bergwiesenwettbewerbs 2024:

Prämierung der schönsten Wiesen auf dem Bergwiesenfest am 15.09.2024 (v. li. nach re.): Hanspeter Mayr (NP Sächsische Schweiz), Ronny Goldberg (NP Sächsische Schweiz), Peter Bouška (NP Sächsische Schweiz), Peter Bauer (NP Böhmische Schweiz), Cordula Jost (Landschaftspflegeverband SOE), Wolfram May (1. Platz), Lothar Kramer (2. Platz), Thomas Frei (3. Platz), Veronica Gazdová (2. Platz).

Foto: Dirk Neubert

1. Platz

Wolfram May

Ulbersdorf

Magerwiese südlich vom Lichtenstein

Die das Landschaftsbild prägende Wiese ist mit 72 Arten außerordentlich artenreich. Bemerkenswert ist die Vielfalt an Blütenfarben und -formen, die auf der hohen Anzahl an Kräuterarten beruht. Besonders in Abschnitten mit niedriger Vegetation kommt viel Licht bis auf den Boden, was vielen selteneren Wiesenpflanzen ein Überleben ermöglicht. Die Standortbedingungen sind vielfältig. Es wechseln sich nährstoffärmere und nährstoffreichere sowie trockene und frische Bereiche ab. Besondere Bedeutung als Nektarspender für Insekten haben große Bestände von Acker-Witwenblume, Wiesen-Flockenblume, Wiesen- und Rundblättriger Glockenblume, Klee-Arten, Gewöhnlichem Hornklee und Feld-Thymian. Es handelt sich wahrscheinlich um das größte Vorkommen der Pechnelke in der Sächsischen Schweiz. Als heute seltene Arten nährstoffärmerer Wiesen kommen Heide-Nelke, Flaumhafer und Zittergras vor. Bemerkenswert ist außerdem, dass die Wiese noch traditionell als Heuwiese genutzt wird.

2. Platz in CZ

Veronica Gazdová, Nobilis Tilia s.r.o., Vlčí Hora

Nasse bis durchnässte Wiese in Chřibská, k.ú. Vlčí Hora

Eine gut erhaltene Wiese mit unterschiedlichem Feuchtigkeitsgrad. Gefährdete und immer seltener werdenden Pflanzenarten bilden ein farbenfrohes Mosaik. Zu den seltenen und vom Aussterben bedrohte Arten gehören: Hirse-Segge (Carex panicea), Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium), Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus), an trockeneren Stellen Bärwurz (Meum athamanticum), ergänzt durch z. B. Mittleres Zittergras (Briza media) oder Hohe Schlüsselblume (Primula elatior). Die Wiese wird unregelmäßig gemäht, nach Absprache mit dem Eigentümer wird jedoch von einer dauerhaften Pflege ausgegangen und ist daher mit einer deutlichen Steigerung der Blühkraft und Vielfalt zu rechnen.

 

2. Platz in DE

Lothar Kramer, Rathewalde

Imkerwiese in Rathewalde

Die Wiese am Freibad in Rathewalde ist mit insgesamt 70 Arten sehr artenreich. Unterschiedliche Standortbedinungungen, einige angesiedelte Pflanzenarten und unterschiedlich intensiv gemähte Bereiche bilden die Voraussetzung für diese Vielfalt. Die Wiese wird dominiert von typischen Gräsern der traditionellen Heuwiesen, aber auch Kräutern wie Schlangenknöterich, verschiedenen Klee-Arten, Gewöhnlichem Hornklee und Wiesen-Storchschnabel. Die Perücken-Flockenblume kommt eher im Übergangsbereich zwischen Elbsandsteingebirge und Osterzgebirge und wurde hier wahrscheinlich angesiedelt. Besondere Bedeutung als Nektarspender für Insekten haben Glockenblumen, Gewöhnliches Ferkelkraut, sowie Hornklee und verschiedene Klee- und Wicke-Arten. Als farbenfrohe blütenreiche Wiese stellt sie einen schönen Kontrast zu heutigen einfarbig grünen Intensivwiesen dar. Herr Kramer nutzt seine bunte Wiese auch intensiv für die Umweltbildung.

3. Platz

Thomas Frei, Hertigswalde

Hangwiese in Hertigswalde

Die Wiese befindet sich an einem nordexponierten Hang und wurde viele Jahre lang mit Rindern beweidet. Mit 46 Arten ist sie mäßig artenreich. Aktuell wird sie noch stark von verschiedenen Grasarten dominiert. Die Vorkommen von Gewöhnlichem Ferkelkraut, Kanten- und Tüpfel-Hartheu, Wiesen- und Rundblättriger Glockenblume und Klee-Arten zeigen das Potential der Fläche. Nährstoffreichere Bereiche sollten zwei- oder dreimal jährlich gemäht werden, nährstoffärmere einmal. Sollte die Artenvielfalt in einigen Jahren nicht größer geworden sein, wäre auch eine Mahdgutübertragung von einer artenreicheren Fläche denkbar. Stauden-Lupinen sollten ausgestochen und am Aussamen gehindert werden, um einer Ausbreitung vorzubeugen.