Landschaftspflegeverband
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Preisträger 2023

Der Bergwiesenwettbewerb wird gefördert durch den Freistaat Sachsen auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Die Gewinner des Bergwiesenwettbewerbs 2023 vor dem Lilienstein:

von links nach rechts: Tobias Kummer (Bürgermeister von Königstein), Ronny Goldberg (Nationalpark Sächsische Schweiz), Anke Schubert mit Sohn (3. Platz), Cornelia Schneider (1. Platz), Gottfried und Gerlinde Kaden (2. Platz), Hanspeter Mayr (Nationalpark Sächsische Schweiz). Foto: Dirk Neubert

1. Platz in Sachsen

Cornelia Schneider

Ottendorf

Wiese am Tiefen Hahn im Kirnitzschtal

Die malerisch am Ausgang des Tiefen Hahns gelegene Wiese ist sehr artenreich und beherbergt trotz ihrer kleinen Fläche insgesamt 57 Arten. Bemerkenswert ist die Vielfalt an Blütenfarben und -formen, die auf der hohen Anzahl an Kräutern beruht. Besonders in Abschnitten mit niedriger Vegetation kommt viel Licht bis auf den Boden, was vielen selteneren Wiesenpflanzen ein Überleben ermöglicht. Die Standortbedingungen sind sehr vielfältig. Es wechseln sich nährstoffärmere und nährstoffreichere sowie frischere und feuchtere Bereiche ab. Besondere Bedeutung als Nektarspender für Insekten haben Wiesen-Glockenblume, Klee-Arten, Sumpf-Hornklee und Gewöhnlicher Dost. Durch die differenzierte, kleinflächige Mahd sind verschiedene Strukturen vorhanden, die als Lebensraum von Tierarten genutzt werden. Günstig für die Insektenvielfalt wäre das Belassen einiger ungemähter Bereiche auch über den Winter. Als farbenfrohe blütenreiche Wiese bereichert sie das Landschaftsbild und stellt einen wichtigen Offenland-Lebensraum im Kirnitzschtal dar.

2. Platz in Sachsen

Gerlinde und Gottfried Kaden
Sebnitz

Hangwiese in Sebnitz

Die Hangwiese befindet sich um ein Wohnhaus herum in Sebnitz. Sie ist mit insgesamt 72 Arten sehr artenreich. Unterschiedliche Standortbedingungen und unterschiedlich intensiv gemähte und auch beweidete Bereiche bilden die Voraussetzung für diese Vielfalt. Die Wiese wird dominiert von typischen Gräsern der traditionellen Heuwiesen, aber auch Kräutern wie Glockenblumen, Rotklee und Rauem Löwenzahn. In Bereichen mit relativ niedriger Vegetation kommt viel Licht bis auf den Boden, was vielen selteneren Wiesenpflanzen ein Überleben ermöglicht. Als heute seltene Arten nährstoffärmerer Wiesen kommen Heide-Nelke, Flaumhafer und Wiesen-Kammgras auf ihr vor. Besondere Bedeutung als Nektarspender für Insekten haben Glockenblumen, Gewöhnliches Ferkelkraut, Rauer Löwenzahn sowie Hornklee und verschiedene Klee- und Wicken-Arten. Als farbenfrohe blütenreiche Wiese stellt sie einen schönen Kontrast zu heutigen einfarbig grünen Intensivwiesen dar.

 

3. Platz in Sachsen

Anke Schubert
Hennersbach

Wiesen in Hennersbach

Die Wiesen liegen bereits am Rande des Osterzgebirges. Mit 48 Arten sind sie mäßig artenreich. Hofnahe Bereiche sind sehr nährstoffreich und werden von Hochgräsern und Wiesen-Kerbel dominiert. Als Besonderheit wächst hier der Gute Heinrich, eine heute seltene Pflanze dörflicher Ruderalfluren. An stärker geneigten Wiesenbereichen und Wiesenrainen kommen verschiedene Arten nährstoffärmerer Standorte vor. Einige davon, wie Acker-Witwenblume, Wiesen-Glockenblume, Gewöhnliches Ferkelkraut und mehrere Klee- und Wickenarten sind wichtige Nektarspender und Nahrungspflanzen für verschiedene Insektenarten. Das Vorkommen der Perücken-Flockenblume unterstreicht den pflanzengeographischen Übergangscharakter zwischen Elbsandsteingebirge und Osterzgebirge.